Samstag, 30. Juli 2011

Mein erster Einmachversuch: Saure Gurken in Omas Monstertopf


Papa wusste noch, wo er steht, der wirklich sehr alte Einwecktopf von Oma. Also stieg er in den alten Sandsteinkeller bei meinen Eltern und kramte ihn mir hervor: Tata! Den Thermometer habe ich neu gekauft und dann konnte ich loslegen mit meinem ersten Einkoch-Experiment. Ob Omi wirklich stolz auf mich gewesen wäre, weiß ich nicht. Vermutlich hätte sie gesagt: Ach Kind, mach es Dir doch nicht so schwer. Ihr habt doch heute die praktischen Einkochautomaten.... Ich finde es kultig und lege los.

Gurken beim Nachbarn gepflückt (mit Genehmigung natürlich) und ordentlich geschrubbt. Dann in feine Scheibchen geschnitten, denn ich mag diese Sandwichgurken so gerne :o)


Sechs kleine Weckgläser hatte ich noch. Also in jedes 1 Esslöffel Senfsaat, drei Perlzwiebeln, 1 Lorbeerblatt, 3 Pimentkörner, 5 Pfefferkörner und zwei Wacholderbeeren. In einem Topf habe ich eineinhalb Liter Wasser, 250ml Essig, 3 EL Salz und 4 Esslöffel braunen Zucker aufgekocht.

Dann stopfte ich die Gurken zusammenm mit zwei Zweiglein Dill zu den Gewürzen. In jedes Glas passten genau zwei gescheibte Gürkchen. Wie niedlich.


Dann die Brühe drüber - weil es kein heißes Kochgut war bis knapp unter Rand (sagte das "praktische Einkochbuch von WECK - auch von der Omma).


Dann in den Uralttopf und Wasser drauf: Das Wasser sollte kalt sein, weil der Inhalt der Gläser auch fast kalt war. Ich musste die Gläser unter Wasser stellen, weil mein Thermometer irgendwie zu mini war für den Monsterpott. Dann bei 90 bis 95 Grad für 45 Minuten kochen. Und gezählt wird die Zeit erst dann, wenn die Temperatur erreicht ist - sagt das kluge Buch. Zwischendurch immer schauen, dass die Temperatur konstant bleibt.


Et voilà: Meine allerersten sauren Gurken! Ich bin soooo stolz. Ob sie schmecken, weiß ich leider noch nicht. Ich will sie erstmal durchziehen lassen, bevor ich sie teste. Aber ich werde berichten :o)

Nachtrag 28. August: Die Gurken schmecken herrlich. Man merkt bei Selbsteingelegtem immer ganz deutlich, wie Konservierungsstoffe in gekauften Lebensmitteln den Geschmack versauen. Beim nächsten Mal nehme ich vielleicht einen etwas saureren Essig und ich experimentiere mit Knoblauch und Chilli. Schade, dass die Gurkensaison jetzt vorbei ist...

4 Kommentare:

  1. oh wie fein - ich wünsche viel erfolg für das resultat. heute habe ich marmelade gekocht und denke dann auch immer an meine oma.

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  2. Ich bin beeindruckt: Gurken nostalgische Art! Die schmecken bestimmt so toll wie sie aussehen.
    Laß' uns wissen, ob sich die Mühe gelohnt hat.
    LG, Maike

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  3. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie sie schmecken. Leider müssen die jetzt erstmal mindestens zwei Wochen ziehen - sagt Mutti :o) Ob unsere Omis auch manchmal irgendwas eingemacht oder gekocht haben aus nostalgischen Gründen?
    Liebe Grüße
    Kathness

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  4. Mein Vater das Stadtkind hat irgendwie so´ne romantische Ader was solche Sachen angeht und macht alles was er unter die Finger kriegt haltbar.
    Ich habe hier bei mir leider keinen Monster-Einmachtopf / Einmachautomaten aber das müsste doch eigentlich in kleinen Mengen auch erstmal mit einem großen Kochtopf hinhauen. So zum probieren? Deine Gurken sehen auf jeden Fall schon mal echt sensationell aus!

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