Freitag, 16. September 2011

Argumente gesucht

Lasst uns doch schon mal gute Argumente suchen, mit denen wir unseren Enkeln später erklären, weshalb wir in Supermärkten teuer geschmackloses Obst, gezüchtet nach Größe und Aussehen, kaufen, während auf unseren Wiesen richtig leckere Früchte liegen, einfach so. Ganz ohne Geld. Wir werden diese Argumente brauchen. Ich bin mir ganz sicher! 

Nachtrag aufgrund eines Missverständnisses: Dies ist kein Aufruf zum Obstklau von bewirtschafteten Wiesen. Unseren Obstwiesen sieht man an, dass sich niemand darum kümmert. Ich kann nichts Schlimmes dabei finden, wenn sich dann der ein oder andere nen Korb voll Äpfel aufliest. Die Brennnesseln stehen kniehoch und es ist echt Arbeit. Ich glaube, dass die meisten so sensibel sind und sehen, ob man was mitnehmen kann oder nicht. Wenn jedes Jahr der Schnee auf dem Fallobst liegt und die Beeren an den Ästen verdorren, dann kann man ruhig mal im nächsten Herbst schauen, ob man nicht noch was Nützliches damit machen kann... Wir werden hier wirklich zugeschüttet mit Obst, das niemand will.

11 Kommentare:

  1. Ich hoffe sehr, dass es so etwas später überhaupt noch für unsere Enkel geben wird *miau*

    Ich will morgen auch nochmal los und schauen wo ich etwas feines finden kann. Das macht nämlich Spaß und man freut sich riesig darüber auch mal etwas umsonst zu bekommen. Und in den meisten Fällen ist das ja auch kein Diebstahl weil die Bäume eh nicht gepflückt werden bzw. niemandem so wirklich gehören. :)

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  2. Ha, genau richtig zu meiner gestrigen Sammelaktion. 10 Minuten von uns entfernt, an den Wegen meiner Kindheit, da liegen sie:Massen an wunderbaren, wohlschmeckenden kleinen und mittelgroßen roten Renetten, die mit dem rosa Fruchtfleisch, an Wegrändern, in Gräben, auf der Straße... Ich hab sie aufgesammelt, Kuchen gebacken, Apfelmus gekocht und die kleinsten und niedlichsten als Deko für den Eingang in Blumentöpfe gesteckt, einfach nur schön und sowas von wunderbar nach Kindheit schmeckend...Sunni

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  3. Geht mir genau so! Wir hatten dieses Jahr, Erdbeeren, Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Walnüsse, Haselnüsse und alles in Fülle (Äpfel geht leider nicht wegen Allergie und Milena mag keine)! Die Kinder lieben das Einsammeln! Zur Zeit knabbern sie immer an den Bucheckern rum ;-) Morgen gehen wir Kastanien sammeln für die Deko!

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  4. Sorry, wenn ich das anders sehe. Bäume und Wiesen werden durchaus bewirtschaftet. Alle gehören irgendwem. Da gibt es keinen Unterschied zu einem eingefriedeten Garten Deshalb muss z.B. jeder Besitzer auch eine durchaus nicht billige Haftpflichtversicherung für seine Wiese abschließen, denn er haftet ja auch für einen evtl. Unfall;deshalb gibt es auch ein Begehungsrecht, das das freie Betreten der Wiesen erst ab Nov. erlaubt. Eine Obstwiese macht Arbeit und zwar viel, fast das ganze Jahr über: Besitzer schneiden die Bäume, mähen Gras, kaufen Dünger.... und so manches mehr. Mal am Rand ein paar Äpfel aufzuklauben oder ein paar Zwetschgen zu essen, finde ich völlig o.k.; aber Ernte mit Korb und Tüte, das geht einfach nicht. Wir hatten mal beschlossen, unseren Reineclauden übers Wochenende doch noch Sonne zu gönnen, und als wir dann 3 Tage später kamen, waren alle abgeerntet, feinsäuberlich. Die Leiter hatten diese Leute sich offensichtlich mitgebracht. Auch wenn Äpfel auf dem Boden liegen, werden diese möglicherweise abgesammelt und vermostet oder gegen Saft eingetauscht, aber eben auch nicht täglich, sondern nur einmal die Woche, weil die Besitzer meist ja auch noch ihrem Beruf nachgehen.
    Sicher, es gibt Wiesen, wo niemand erntet. Aber da würde ich mich erkundigen, wem sie gehören, und fragen, ob ich das abernten darf.
    Das ist die andere Seite, aber sie ist so.
    Ingrid

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  5. @ Ingrid
    Huhu, ich hab hier nicht dazu aufgerufen, Obst zu klauen. Kein Mensch würde hier in einem so kleinen Ort von fremden und noch dazu bewirtschafteten Wiesen Obst stehlen. Die Wiesen mit den Bäumen sind uns und meine Eltern pflücken schon lange nicht mehr. Die Stadt hat alte Militärflächen in Streuobstwiesen verwandelt, die niemand pflückt und für die Allgemeinheit da sind. Es ging mir um eine Anklage der EU-Norm und darum, dass Obst nach völlig irrationalen Standards gezüchtet wird und alles, was da wächst und nicht den Standards entspricht, vernichtet wird. Ressourcenverschwendung!!! Sonst nix.
    Herzliche Grüße
    Frl. Wildenstein

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  6. Hallo Frl. Wildenstein,
    das mit der EU-Norm sehe ich genauso wie du auch; ich habe mich erst gestern an diese schwachsinnige Verordnung über die Mindestgröße erinnert, als ich die - naturgemäß kleinen - Berlepschäpfel sortiert habe. Für die Klarstellung im Blog danke ich dir sehr, denn in Gesprächen und Kommentaren wird ja immer wieder das andere Missverständnis deutlich, dass ja alles, was auf dem Boden liegt, frei für jedermann ist. Das habe ich selbst schon im Kollegenkreis gehört. Und das möchte ich klarstellen, vor allem um der Arbeit willen, die eine solche Wiese macht; gar nicht um des HabenwollensWillen, denn wir verschenken ja aus unserer Fülle auch immer sehr großzügig. Ich finde es z.B. auch sehr gut, wenn Schulklassen oder Jugendgruppen sich mit Besitzern in Verbindung setzen, die selber nicht mehr ernten wollen oder können und damit z.B. zur Finanzierung des Schullandheimes beitragen. Oder: unsere Schule hat eine solche Wiese gepachtet und betreibt sie als Schulwiese. Da gibt es ganz viele tolle Möglichkeiten, um diese Wiesen zu erhalten. Und da stimme ich deinem Artikel natürlich voll und ganz zu.
    Ingrid

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  7. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  8. Ich kann euch auch nur voll und ganz zustimmen. Stehe jedesmal im Supermarkt vor dem Obstregal und wundere mich. Vor allem auch warum die Äpfel aus Chile oder so kommen müssen...

    Hab keine Argumente. Gar keine.

    Beste Grüße
    *Uli

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  9. Mich ärgert es immer, wenn ich sehe das manche ihr Obst nicht ernten. Das die Äpfel runterfallen und vergammeln etc. Wir wohnen in einer Gegend, in der Kaum was wächst - höchstens Brennesseln. Zumindest werden bei uns weder Äpfel, noch Pflaumen, keine Brombeeren, kein Birnen ... wenn ich dann bei den Schwiegereltern bin und sehe was da noch an den Bäumen hängt und nicht geerntet wird, kann ich das nicht nachvollziehen.

    Dort wachsen auch ein paar alte Apfelbäume am Straßenrand, mit kleinen, verkrübbelten Äpfelchen dran, aber die schmecken ... lecker!

    Ich bin also auch gegen "Chemieäpfel" (den was anderes sind die Äpfel die alle gleich aussehen und die gleiche Größe haben ja nicht) und hätte lieber welche aus Deutschland, die vielleicht etwas kleiner und nicht so schön rund sind, dafür aber gesund sind und schmecken.

    LG Katrin

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  10. @Schwarzerose: Ja, das ärgert mich auch wahnsinnig. Ich glaube aber auch, dass man nicht immer die Zeit dazu hat. Meine Eltern und mein großer Bruder haben zusammen drei Gärten und überall wird angebaut. Und obwohl genügend da ist und ich jederzeit hin könnte und mich mit Obst und Gemüse versorgen, fehlt oft einfach die Zeit. Man wird dann ja von jetzt auf gleich mit Unmengen Obst überschüttet. Wenn ich allein an den Pflaumenbaum denke und die Äpfel und die ganzen Zucchini, Kürbisse und Blumen. Und deshalb kann ich mich nur wiederholen und dazu aufrufen: Leute, sammelt Obst, das sonst vergammelt, wenn Ihr Zeit und Lust habt, damit was zu machen. Wir ertrinken hier in Hessen in einer Flut von Obst, das niemand nutzen will. Von den ganzen Wildfrüchten wie Sanddorn, Holunder oder Brombeeren mal ganz abgesehen. Und wer es nicht glaubt, der soll mit ner Wanne gefahren kommen und ich sorge dafür, dass sie binnen der nächsten Stunde - legal - gefüllt ist. Umsonst und zum Mitnehmen.
    Ich merke gerade, dass mich das Thema wirklich aufregt und ich drohe, unsachlich zu werden :o)
    Liebe Grüße
    Frl. Wildenstein

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  11. Weiterhelfen kann da http://www.mundraub.org/ eine Seite, auf der in einer Karte Orte verzeichnet sind, wo Obstbäume und andere Pflanzen stehen, die niemandem gehören und die abgeerntet werden dürfen. Man kann auch selbst Orte eintragen.

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