Mittwoch, 29. Juni 2011

Quiche Lorraine - das Original


Anfang der Woche gab es Quiche. Ursprünglich wurde dieser Lothringische Speckkuchen ja mit Brotteig gebacken. Ich habe zwar einen Faible für die Geschichte von Traditionsrezepten, so weit wollte ich diesmal jedoch nicht gehen. Allerdings war mir in Frankreich aufgefallen, dass meine dortige Freundin die Quiche etwas anders zubereitet als man es in Deutschland gemeinhin tut. Und somit habe ich mal eine echt französische Tarte gebacken:

Dazu braucht es erst einmal eine "Pâte Brisée", die französische Version des Knetteigs. Dieser Teig entsteht sozusagen auf dem Holzbrett. Man gibt ein halbes Pfund Mehl auf das Brett, einen guten halben TL Salz darüber und ein halbes Päckchen (125g) kalte Butter in Stücken in die Mitte. Dann hackt man das Ganze mit einem großen Messer, so dass sich Butter und Mehl mischen. Anschließend zerreibt man alles so lange zwischen den Fingern, bis Butter und Mehl komplett vermischt sind. Ein recht krümeliges Mehlgemisch entsteht dabei. Dann setzt man ein Eigelb in die Mittel und gibt noch 3 EL kaltes Wasser dazu und verknetet alles zu einem sehr festen Teig. Am besten macht man eine Kugel und gibt sie in einer Gefriertüte oder in Folie in den Kühlschrank. Ich lasse ihn immer über Nacht ruhen, 1 bis 2 Stunden reichen aber auch aus. Anschließend wird der Teig geknetet - eventuell muss noch ein EL Wasser hinzu - und auf Formgröße ausgerollt. Achtung: Form vorher fetten. Der Teig sollte einen ca. 3 cm hohen Rand haben. Aus Backpapier schneidet man einen Kreis in der Größe des Formbodens und legt ihn auf den Teig. Getrocknete Erbsen oder Bohnen darauf, damit der Teig nicht aufgeht, und dann wird der Boden bei 250°C 10 bis 12 Minuten vorgebacken. Man nimmt dann das Papier weg und lässt ihn nochmal ein paar Minuten bräunen.

In der Zwischenzeit bereitet man den Guss vor: 3-4 gehäufte EL Crème fraiche werden mit etwas Milch aufgeschlagen (rund 100ml). Dann schlägt man drei Eier hinein und noch ein zusätzliches Eigelb.Gewürzt wird mit Pfeffer und Salz (vorsichtig, denn der Speck ist schon sehr salzig!). Knoblauch, Käse oder auch Zwiebeln gehören nicht zum Originalrezept. Ich drücke aber trotzdem immer zwei Zehen Knobi in die Eimasse und mische ungefähr 200g Gruyère unter (Emmentaler geht auch). In der Pfanne brät man 250g Schinkenspeck (gewürfelt) an. Man kann auch richtig guten Schinken nehmen, Kochschinken oder auch Kasseler. Der Schinken wird dann auf dem vorgebackenen Boden gleichmäßig verteilt. Dann gibt man die Eimasse darüber. Je nach Beschaffenheit der Form - ich nehme eine Tarteform, aber eine Springform geht auch - braucht die Quiche dann noch 15 bis 20 Minuten bei weiterhin 250°C. Wenn sie zu schnell dunkel wird, legt man einfach das ausgeschnittene Backpapier einen Moment darüber. Am besten schmeckt sie natürlich warm mit einer großen Schüssel grünem Salat. Kalt ist sie aber auch ganz prima und bestens geeignet für Schwimmbad oder Picknick. Bon Appetit :o)


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